Innovativ ist, an Ältere zu denken

Gestern durfte „Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben“ den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis für den erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb „Weiterbildung Innovativ“ entgegennehmen.

Oberursel. Als Stadt der Schulen ist Oberursel natürlich eine Stadt der Bildung, doch auch im Bereich Weiterbildung hat sie außergewöhnliche Projekte zu bieten. Auch die „Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben“ hat ihren Sitz in der Brunnenstadt. Gestern durfte sie den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis für den erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb „Weiterbildung Innovativ“ entgegennehmen. Die insgesamt drei Preisträger wurden in einer Feierstunde im Landeshaus in Wiesbaden vom Hessischen Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel (CDU) verkündet und ausgezeichnet. Stifter des Preises ist der Verein „Weiterbildung Hessen“ in Kooperation mit der Hessen Agentur GmbH. „Weiterbildung Hessen“ ist ein Trägerverein, dem inzwischen 224 hessische Bildungseinrichtungen angehören, die sich dem Verbraucherschutz und der Qualitätssicherung in der Weiterbildung verschrieben haben. „Wir haben den Preis ins Leben gerufen, um das Thema Bildung stärker in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagt Barbara Ulreich, Geschäftsführerin von „Weiterbildung Hessen“. Zwar werde von den Medien das lebenslange Lernen immer wieder als Thema aufgegriffen, doch gebe es noch immer Bürger, die sich nicht angesprochen fühlten, so Ulreich. Insgesamt 31 Projekte wurden der Jury, die unter anderem aus einem Vertreter der Hessischen Verbraucherschutzzentrale, dem Hessischen Wirtschafts- und dem Kultusministerium sowie dem Hessischen Volkshochschulverband bestand, vorgelegt. „In einer dreistündigen Beratungssitzung haben wir uns schließlich für die folgenden Preisträger entschieden“, so Ulreich. „Arbeit und Leben“ hatte sich mit Seminaren zur pädagogischen Ausbildung von Senioren beworben und konnte die Jury überzeugen. „Das Projekt erschien uns preiswürdig, da hier eine neue Zielgruppe erschlossen werden soll“, erläutert Ulreich die Entscheidung der Jury. Außerdem hat ,Arbeit und Leben Hessen‘ mit diesem Angebot dem demografischen Wandel in unserer Gesellschaft Rechnung getragen, und das machte für uns den innovativen Charakter aus.“ „Es war eine schöne Überraschung und Anerkennung unserer Arbeit“, freut sich Helmut Landgraf, einer von insgesamt fünf Mitarbeitern der seit 1950 in Oberursel ansässigen Landesarbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben Hessen“. „Unsere Seminarreihe lief über sieben Wochen und hatte das Ziel, Senioren zu Seminarleitern auszubilden“, erläutert er. „Arbeit und Leben“ bietet hauptsächlich Bildungsurlaube und Seminare zur politischen Bildung für Jugendliche und Erwachsene an. „Die Senioren haben bei uns den Umgang mit dem PC gelernt und wie man Kurse leitet und aufbaut“, erklärt Landgraf die Inhalte der Schulung. 40 Personen haben das Programm absolviert. „Das Angebot für Senioren soll fortgesetzt werden“, kündigt Landgraf an. „Sechs bis acht ehemalige Kursmitglieder werden voraussichtlich Kurse zu den Themen „Was tun im Ruhestand“ und zur Stadtgeschichte Frankfurts leiten. Den mit 1000 Euro dotierten ersten Platz belegt das Selbstlernzentrum Offenbach. Den dritten Preis und 250 Euro bekam das Projekt Horizonte RKW Hessen aus Eschborn.

Christine Sarac

Der Artikel ist erschienen in: Frankfurter Neue Presse - Printausgabe 02.11.2006

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